3VQ für Micromanager

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Guten Tag.

Sind Sie Micromanager*in?

Nein? Gut.

Ich auch nicht.

Also. Selten. Und wenn, dann nur unfreiwillig.

Manchmal werde ich eben dazu gezwungen. Von Kolleg*innen oder Mitarbeiter*innen.

Sie kennen das: Die Deadline ist nah, das Arbeitsergebnis passt nicht. Das Team kümmert sich nicht und das „Produkt“ ist gar nicht das, was ich mir vorgestellt habe.

Und da am Ende im Zweifel mein Kopf rollt, bin ich gezwungen, mich selbst zu kümmern und für die anderen mitzudenken.

Ich werde gezwungen, zum Micromanager zu werden.

Das beschriebene Muster spielt sich so jeden Tag unzählige Male in Unternehmen und Organisationen ab. Ich habe im Leben sehr wenige Menschen getroffen, die sich selbst stolz und bewusst als Micromanager*innen bezeichnet hätten. Dennoch sieht man die Micromanagement-Spirale sehr oft:

Die Spirale beginnt mit einem Fehler (der wirklich passiert und bemerkt wird, oder der einfach nur bemerkt wird). Die oben beschriebene Reaktion sorgt dafür, dass geflucht und dann „das Problem gelöst“ wird.

Dabei handelt es sich um ein klassisches, in sich geschlossenes Drama-Muster.

Die Spirale im Kontext des Drama Dreiecks

Das Muster beginnt damit, dass die Führungskraft sich als Opfer des Fehlers wahrnimmt. Auch wenn dies vielleicht nicht so benannt wird (sich selbst Opfer zu nennen ist ungefähr so schön, wie sich selbst als Micromanager*in zu bezeichnen). Im Drama Dreieck dominiert die Angst und die Sorge, in diesem Beispiel die Angst davor, das Gesicht zu verlieren und schlecht da zu stehen. Das Opfer wechselt in die Schurk*innen-Rolle und verurteilt den Zulieferer, steckt ihn in die „Das ist hoffnungslos“-Schublade. Und hat ein Problem. Und löst das jetzt. Indem in die Retter*innen-Rolle gewechselt wird. Das fühlt sich gut an (Problemlöser und Retter sind beliebt und bekannt als Macher*innen).

Leider zahlt auch die Retter*innen-Rolle auf die Ohnmacht und Unfähigkeit des Opfers ein. Vielleicht wird die Präsentation, um die es geht, sogar besser. Aber die Mitarbeiter*innen lernen an dieser Stelle: Ich kann nichts ändern, ich bekomme keine Chance, aus dem Fehler zu lernen, die Verantwortung für das Ergebnis liegt nicht bei mir.

Selbstvertrauen und Verantwortungsgefühl sinken. Die Qualität des nächsten Arbeitsergebnisses wird wahrscheinlich nicht besser werden. Das Leid der Führungskraft als Opfer steigt. Die Enttäuschung, die Verurteilung, die Rettungsaktionen werden intensiver und verzweifelter.

Die Drama Spirale des Micromanagements dreht sich weiter nach unten bis:

„Und ab jetzt alles über meinen Tisch. Scheint ja nötig zu sein.“

Das Muster brechen - mit 3VQ

3VQ gibt uns Werkzeuge, um aus der Spirale auszubrechen.

Ein Teil der 3VQ-Methode ist das sog. „Trigger-„Bewusstsein, d.h. wir lernen, zu bemerken, wenn uns Situationen triggern und in Drama-Rollen schicken.

Wenn wir bemerken, dass uns die Schurk*innen- oder Opfer-Rolle locken, können wir bewusst abbiegen und die entsprechenden Gegenrollen des Empowerment-Dreiecks einnehmen.

Reagieren wir dann bewusst als Gestalter*innen auf den gefundenen Fehler, haben wir nun die Möglichkeiten der Herausforderer*innen und Coaches in unserem Arsenal. Diese gehen in einen konstruktiven Dialog mit den Mitarbeitenden, der nachhaltige Verbesserung bringt und das Gegenteil der Micromanagement-Spirale bedeutet:

Mehr Selbstbewusstsein, mehr Motivation und mehr Verantwortungsbewusstsein.

Wie geht es weiter?

Wenn Sie weitere Informationen zu 3VQ benötigen, empfehlen wir die Seiten Über 3VQ, 3VQ für … (verschiedene Situationen und Szenarien) und unsere Blogartikel.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie 3VQ für sich oder Ihr Team lernen und nutzen können, dann finden Sie unter 3VQ Lernen unsere Angebote.

Oder wir sprechen einfach direkt über Trainings, Keynotes und Impulsvorträge oder die Begleitung von Change Projekten.

Über den Autor

Holger Heinze ist zertifizierter 3VQ/TED* – Trainer und Coach, ausgebildeter Holacracy Coach, Chartered Manager und Fellow des Chartered Management Institute. Seit 1999 arbeitet er mit Teams und Führungskräften an Kultur, Beziehungen, Geschäftsmodellen und Prozessen.

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